gugge mache wunderfitze Aktuelle Events
Schwarzwald

Alemannisch
für Wunderfitzigi

Das alemannische Wörterbuch für Wunderfitzigi erklärt allerlei Interessantes über die Schwarzwälder Mundart. „Gugge - mache - wunderfitze"  (schauen, machen, neugierig sein) - unter diesem Slogan gibt es im Schwarzwaldhaus der Sinne noch viele spannende Dinge zu erleben.

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Der Spruch
des Monats

Häsch mi g’säh? – Hast Du mich gesehen? | Die erste Bedeutung dieses Ausdrucks ist offensichtlich. Unser Wunderfitz ist ja oft auf Tannen unterwegs und flitzt die Stämme rauf und runter. Das geht so zackig, dass man manchmal tatsächlich nicht genau weiß, ob man ihn jetzt gesehen hat, oder nicht. Der Schwarz­wälder verwendet diesen Satz aber meistens dann, wenn er Dich fragen will, ob Du ihn verstanden hast. Z. B. sollst Du ihm aus dem Bistro einen leckeren Kuchen mitbringen und einen Kaffee. Dann sagt er: „Gell, bringsch mr usem Bischtro än Chuäche un än Kchaffee mit. Häsch mi g’säh?“


Der Spruch
des Monats

S'goht dägege | „Es geht dagegen". Dieser Ausdruck verwendet der Schwarzwälder eigentlich nur in Bezug auf die anstehende Fasnet. Und dieser behält quasi das ganze Jahr über seine Gültigkeit. Gleich beim Fasnetverbrennen in der Nacht vor Aschermittwoch hört man diesen Spruch. Die Fasnet ist leider vorbei, doch es bleibt der Trost: S'goht jo scho wider dägege! Und genau so tröstet man sich dann auch bis zum nächsten Schmutzige Dunnschdig.  


Der Spruch
des Monats

Märze-Rägä goht imme düüre Summer entgege | „Märzenregen geht einem dürren Sommer entgegen". Dies ist eine der unzähligen Bauernregeln, auf die unsere Landwirte früher geschworen haben. Leider sind viele dieser Bauernregeln in Vergessenheit geraten. Seit es die ausgeklügelten Wetterberichte gibt, hält sich auch der Bauer im Schwarzwald lieber daran. Vielleicht noch ein Spruch für Ostern? „Ist's an Ostern hell und warm, kommt die Verwandtschaft und frisst dich arm!"  


Der Spruch
des Monats

Im April än diife Schnee, keim Mensch un Ding duet dä wohl weh  | „Im April ein tiefer Schnee, keinem Menschen und keinem Ding tut der wohl weh". Im Hochschwarzwald wäre ein April ohne Schnee eher außergewöhnlich. Bis im Mai, ja sogar Juni muss der Schwarzwälder noch mit Frost und Schnee rechnen. Ein Frühling im üblichen Sinn findet meist nicht statt, im Juli und August ist dann Sommer, im September ist Herbst und dann beginnt auch schon wieder der Winter. 


Der Spruch
des Monats

Jägerlatein | „Der Jäger liegt im Gras und lauert auf das Reh. Das nennt er dann Anstand."


Der Spruch
des Monats

Im Juni isch Dorffäscht | „Im Juni ist Dorffest". Und zwar immer am dritten Sonntag. Das ist alles, was man in Grafenhausen in Bezug auf den Monat Juni wirklich wissen muss.


Der Spruch
des Monats

Ich bin der Spruch des Monats Juli | „Es isch so heiß, dass d'Schnecke blaared" - „Es ist so heiß, dass die Schnecken weinen".
Diesen Satz verwendet der Schwarzwälder meist dann, wenn es gerade kalt ist und man sein Gegenüber etwas optimistischer stimmen möchte. Man sagt dann: Du wirst sehen, schon bald wird es so heiß, dass „d'Schnecke blaared".


Der Spruch
des Monats

Gämer gi pfläddere an Schlüechtsee? | „Gehn wir zum Wasserspielen an den Schlüchtsee?" Dieses „pfläddere" ist ein altes alemannisches Wort, das - wie viele andere - auf der „roten Liste" der alemannischen Wörter steht. Es wird eigentlich nur noch von älteren Leuten benutzt. „Pfläddere" bleibt den Kindern überlassen. Es sind diverse Wasserspiele, wie sie die Kinder heute auch noch zum Teil kennen und mögen. 


Der Spruch
des Monats

Jätz goht's scho wider hinneabä | „Jetzt geht es schon wieder hintenrunter". Die Tage sind wieder kürzer und es wird wieder kälter hier oben im Schwarzwald. Aber wir haben meist noch einen schönen Herbst hier. Und die Wälder - zumindest die Mischwälder - sehen in ihren vielen Farben sehr bunt und schön aus. Die Fichtenwälder dagegen bleiben schwarz (na ja, dunkelgrün), das sind sie dem Namen dieser Region schuldig.


Der Spruch
des Monats

Hält der Baum die Blätter lang, macht ein später Winter bang. | Das ist eine alte Bauernregel, die - wie alle anderen - nicht unbedingt stimmen muss, aber fast immer stimmt.


Der Spruch
des Monats

Schtohd im Winter no des Korn, isches wohl vegässe wor'n | „Steht im Winter noch das Korn, ist es wohl vergessen worden".


Der Spruch
des Monats

Chind sin brav, susch chunnt s'Chrischchindli id | „Kinder seid brav, sonst kommt das Christkind nicht zu euch". Ab Dezember ist zunehmend mit ober-braven Kindern zu rechnen. Nicht wiederzuerkennen, die Kleinen. Zuerst ist da der Nikolaus, den man gnädig stimmen muss, dann das Christkind, mit dem man sich besonders gut stellen möchte. Ab dem 25. Dezember ist dann gottlob wieder alles beim alten. „D'Chind sin wider ugattig" - die Kinder sind wieder so wie sie eben sind, nicht immer ganz so brav. 



Häsch
mi g´säh?